Alternativen zur Berufsunfähigkeitsversicherung
„Jeder Schutz ist besser als nichts“, so empfiehlt es nicht nur die Zeitschrift Finanztest Ihren Lesern. Wir sehen dies ebenso, denn mit der Existenz sollte man nicht spielen. Zunächst empfehlen wir immer zuerst zu prüfen, was geeigneter BU-Schutz bei guten Anbietern kostet und wie diese Ihren Gesundheitszustand beurteilen. Lassen dann der Gesundheitszustand, das Alter oder der Beruf den Abschluss des „Premiumschutzes“ über eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) nicht zu? Es fehlt am nötigen „Kleingeld“, um sich dauerhaft die Kosten für den Schutz einer Berufsunfähigkeitversicherung leisten zu können? Dann gilt es Alternativen zu prüfen. Wir, die Experten vom buforum24, helfen Ihnen dabei.
Unsere Antwort: Es wird ein guter Plan-B benötigt.
1. Alternative: Erwerbsunfähigkeitsversicherung
Erste Alternative ist eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung, weil sie, wie auch die Berufsunfähigkeitsversicherung, sich auf die Arbeitskraft bezieht und sowohl gegen krankheits- als auch gegen unfallbedingte Risiken absichert. Die Leistungspflicht des guten Anbieters ist abhängig davon, ob Sie außerstande sind, einer Erwerbstätigkeit von weniger als 3 Stunden (schlechte Anbieter 1 oder 2 Stunden) täglich nachzugehen.
Sie ist vor allem für 3 Zielgruppen relevant:
- Gesundheitszustand lässt Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung (derzeit) nicht zu.
Teilweise lassen bestimmte Vorerkrankungen dann zumindest den Abschluss einer Erwerbsunfähigkeitsversicherung zu.
- Berufsunfähigkeitsversicherung ist nicht finanzierbar
Insbesondere für körperlich-handwerklich tätige Personen kann die Erwerbsunfähigkeitsversicherung eine preiswertere Alternative sein. Im Leistungsfall müssen aber gerade diese Berufsgruppen auch nicht mehr im Büro arbeiten können. Sie sollten daher den worse-case-Fall über eine preiswertere Erwerbsunfähigkeitsversicherung absichern, idealerweise kombiniert mit einem BU-Schutz auf Sparflamme. Zusammen mit gesetzlichen Rentenansprüchen rutschen Sie so nicht in die Grundsicherung.
- Bestimmte Berufsgruppen
Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung ist zudem für bestimmte Berufsgruppen (z.B. Musiker, Künstler) eine Alternative, wenn die wenigen für diese Personenkreise Schutz bietenden Berufsunfähigkeitsversicherer kein adäquates Angebot abgeben.
Bei uns gilt: Bei unseren Risikovoranfragen zur Berufsunfähigkeitsversicherung prüfen wir automatisch, unter welchen Voraussetzungen die jeweiligen Anbieter Erwerbsunfähigkeitsschutz bieten würden.
Versicherungsvorschläge zur Erwerbsunfähigkeitsversicherung können Sie hier anfordern.
Weitere Informationen zur Erwerbsunfähigkeitsversicherung finden Sie hier….
2. Alternative: Funktionsinvaliditätsversicherung /Multirente
Zweite Alternative sind Funktionsinvaliditätsversicherungen (manchmal Multirenten, Existenzschutz oder Körperschutzpolice genannt). Diese bieten eine Kombination aus Unfall- und Pflegeschutz. Darüber hinaus wird bei einigen schweren Erkrankungen geleistet und Schutz beim Verlust bestimmter Grundfähigkeiten geboten.
Unser Rat: Diese Renten können dann sinnvoll sein, wenn für einen befristeten Zeitraum Schutz benötigt wird. Beispielsweise, weil eine bestimmte Vorerkrankung in absehbarer Zeit nicht mehr anzuzeigen wäre oder ein anderer Beruf ausgeübt wird. Positiv wirkt sich diese Versicherungsform hinsichtlich der zu zahlenden Prämien aus. Liegen diese (naturgemäß) oftmals deutlich unter denen des BU/EU-Schutzes. Funktionsinvaliditätsversicherungen sind somit eine Lösungsmöglichkeit unter dem finanziellen Aspekt und vor allem für körperlich-handwerkliche Personen interessant.
Weiterführende Informationen zur Funktionsinvalidiätsversicherung finden Sie hier.
Um Risikovoranfragen zu starten, sollten Sie zunächst unser Angebotsanforderungsformular zur Funktionsinvalidiätsversicherung ausfüllen.
3. Alternative: Pflegezusatzversicherung
Der Abschluss einer privaten Pflegezusatzversicherung sollte unabhängig vom Berufsunfähigkeitsschutz geprüft werden, endet doch dieser meist mit Renteneintritt bzw. Pensionsierung.
Die Risikoprüfung ist im Vergleich zu den vorstehenden Alternativen bei einigen Anbietern nicht so umfangreich. Eine Annahme ohne Risikoauschlüsse /-zuschläge ist daher weitaus wahrscheinlicher. Der Pflegezusatzschutz kann mit einer privaten Unfallversicherung oder Funktionsinvaliditätsversicherung/Multirente kombiniert werden. Auch hier ist die Gesundheitsprüfung oftmals stark vereinfacht.
Weitere Infos zur Pflegeversicherung finden Sie hier.
Einen Beitrags- und Leistungsvergleich zur Pflegetagegeldversicherung können Sie hier anfordern.
4. Teilweise Alternative: private Unfallversicherung
Sie sichert nur den Fall einer unfallbedingten dauerhaften Invalidität ab. Und dieses Risiko ist statistisch gesehen eher gering. Als weitere Begründung für den Abschluss einer Unfallversicherung wird oftmals ins Feld geführt, dass nach einem Unfall Umzugs- oder Umbaukosten einer Immobilie oder eines Fahrzeuges zu finanzieren sind. Auch hier sollte man bedenken, dass im Falle einer Krankheit kein Versicherungsschutz besteht. Sinnvoller ist es zur Absicherung solcher Kosten auch hier das Krankheitsrisiko mit abzusichern. Das ist möglich, wenn im Rahmen einer Berufsunfähigkeits- oder Pflegetagegeldversicherung Einmalleistungen mitversichert werden. Noch sinnvoller ist es allerdings, wenn sie rechtzeitig Sie sich rechtzeitig um eine barrierefreie Wohnung / Haus kümmern.
Aus unserer Sicht macht eine private Unfallversicherung für ältere Arbeitnehmer Sinn, die sich eine Berufs- bzw. Erwerbsunfähigkeitsversicherung oder andere teurere Alternativen nicht oder nur in geringem Maße leisten können. Sofern aufgrund von Vorerkrankungen kein BU/EU oder Funktionsinvaliditätsschutz möglich ist, sollte zumindest für eine Übergangszeit eine Unfall- und Pflegeversicherung miteinander gekoppelt werden.
Weiterführende Informationen zur privaten Unfallversicherung finden Sie hier.
Um mit diesen Risikovoranfragen zu starten, sollten Sie zunächst unsere Risikoanalyse zur privaten Unfallversicherung ausfüllen.
6. Keine wirkliche Alternative: Dread-Disease-Versicherung
Eine Dread-Disease-Police sollte nur dann abgeschlossen werden, wenn alle wirklich wichtigen Versicherungen vorhanden sind und eine der persönlichen Leitlinien die ist, dass nach einer schweren Erkrankung ein gewisser Betrag zur Verfügung stehen muss, um sich das Leben zu versüßen oder um notwendige Eingliederungs- oder Umbaumaßnahmen zu finanzieren. Bei Freiberuflern/Selbständigen könnte ein Abschluss damit begründet werden, dass eine Einmalsumme bei einer schweren Erkrankung (die meist zum sofortigen Totalausfall führt) hilft, den Betrieb für eine Weile weiter am Laufen zu halten, weil damit ein Ersatz eingearbeitet werden kann.
Weiterführende Informationen zur Dread-Disease-Versicherung finden Sie hier.
Versicherungsvorschläge können hier angefordert werden.
Selbstständige und Freiberufler sollten zudem als Zusatzschutz die freiwillige Versicherung bei einer Berufsgenossenschaft prüfen. Diese bieten zwar nur einen sehr begrenzten Schutz (nur bei Berufskrankheiten, Arbeits- und Wegeunfällen). Preis und Leistungen sind jedoch oftmals in Ordnung. Eine Gesundheitsprüfung findet glücklicherweise nicht statt.
Beitragsbeispiele
Bei den nachfolgenden Beispielen haben wir eine Monatsrente von 1.000 € und eine Laufzeit bis Endalter 67 Jahre zugrunde gelegt. Bei der Pflegetagegeldversicherung wurde ein Tagegeld von 50 € für Pflegestufe 3 zugrunde gelegt. Bei der privaten Unfallversicherung beträgt die Invaliditätsgrundsumme 115.000 € mit einer Progression von 350 %. Die Versicherungssumme bei der Schwere Krankheiten-Vorsorge (Dread-Disease)beträgt 100.000 €. Alle Beiträge wurden für Nichtraucher berechnet. Ausgewiesen sind die zu zahlenden Jahresbeiträge:
Beitragsbeispiele: Alternativen zur Berufsunfähigkeitsversicherung
| Erwerbsunfähigkeitsversicherung
| Funktionsinvaliditätsversicherung
| Pflegetagegeldversicherung | Private Unfallversicherung
| Grundfähigkeitsversicherung | Schwere Krankheiten Vorsorge |
Kind (6 Jahre) | kein Angebot | 92,93 € | 66,82 € | 69,79 € | kein Angebot bis Endalter 67 (nur bis Endalter 55 Jahre, dann 211,30 €) | 360,00 € |
Nicht körperlich tätig (kfm. Angestellter), 40 Jahre | 705,83 € | 340,94 € (376,52 € bei lebenslanger Laufzeit)
| 455,04 € | 114,95 €
| 601,98 € | 924,80 € |
Körperlich tätig (Krankenschwester), 40 Jahre | 934,39 €
| 340,94 € (376,52 € bei lebenslanger Laufzeit) | 455,04 € | 218,96 € | 656,77 € | 924,80 € |
Hier können Sie Alternativangebote zur Berufsunfähigkeitsversicherung anfordern.